Freitag, 8. Mai 2020

Ariane Sommer zum Thema: Nahrung für Körper und Seele

    Foto © by Manfred Baumann

Zur Person:
Ariane Sommer, Jahrgang 1977, Autorin und Hollywood Kolumnistin.


Moderne Ernährungswissenschaftler gehen davon aus, dass rund 70% aller Erkrankungen in den westlichen Industrieländern auf ungesunde Ernährungs- und Lebensgewohnheiten zurückgehen. Fastfood und Stress bedingen Diabetes, sowie zahlreiche Herz- Kreislauf Probleme. Was man machen kann um wieder auf die "richtige" und gesunde Bahn zu kommen, das erfahren wir im folgenden Interview mit Ariane Sommer.

Mal abgesehen von medizinischen Erkenntnissen, in wie weit beeinflussen Lebensmittel den Menschen?


Meiner persönlichen Erfahrung nach und auch basierend auf der Resonanz, die ich aus meinem Umfeld bekomme, wirkt sich die Ernährung nicht nur auf unseren körperlichen Zustand aus, sondern auch auf den geistigen und seelischen. Wenn ich mich vorwiegend von Rohkost und ausgeglichenen, gekochten Mahlzeiten ernähre, zu 98% pflanzlich, dann ist mein Kopf frei, die Gedanken sind klar und es ist sehr leicht, mich auch auf kompliziertere Aufgaben über längere Zeit hinweg zu konzentrieren. Auch seelisch bin ich dann wesentlich ausgeglichener und fühle mich mehr im Einklang mit mir selbst und der Welt und bin hochgradig intuitiv. Es ist schwierig in Worte zu fassen, aber eindeutig ein anderes und besseres Selbst-Gefühl. Auf einer sozialen und globalen Ebene, beeinflusst was wir essen sowohl unsere Umwelt, als auch unsere Gesellschaft. Beides ist gesünder, wenn die Ernährung ausgeglichen ist und ein Schwerpunkt auf pflanzliche Zutaten gelegt wird.

Man ist, was man isst?


Absolut. Am schnellsten sehe ich es meinem Hautbild an, wenn ich mich stressbedingt nicht ganz so gut ernähre, wie gewöhnlich. Die Haut ist unser größtes Organ. Von außen lässt sich durchaus auch auf innen schließen.

Gibt es wahre Energieräuber unter den gängigen Nahrungsmitteln?


Zucker ist ein großer Energieräuber. Kurzfristig durch den Zucker- Crash, den man nach dem schnell abflauenden Zucker- High bekommt und langfristig, da übermäßiger Zuckerkonsum, wie er leider weit verbreitet ist in unserer Kultur, Raubbau an unserer Gesundheit treibt und viele chronischen Krankheiten auslösen kann. Auch Überhöhter Konsum von Salz ist energieraubend, ebenso, wie häufig auf Fertiggerichte zurückzugreifen, die einem vielleicht ein Sättigungsgefühl vermitteln, dem Körper aber nicht die Vitalstoffe zukommen lassen, die er braucht, um optimal zu funktionieren.

Welche Ernährungsweise hebt den Wohlfühlfaktor vom Körper?


Das kann von Fall zu Fall unterschiedlich sein. Für mich ist es eindeutig eine pflanzliche Ernährungsweise und eine, die zu 60 - 70% aus Rohkost besteht.

Was tut der Seele gut?


Der Seele tut es gut, wenn der Körper nicht überlastet ist und man somit nicht durch kleine körperliche Wehwehchen oder schlimme Krankheiten vom wahren Selbst-Bewusstsein abgelenkt wird.

Wie entkommt man ungesunden Verlockungen?


Ungesunden Verlockungen entkommt man am besten, indem man sie durch gesunde Verlockungen ersetzt. Diese schmecken zum Glück meist noch besser, als das ungesunde Gegenstück. Anstatt Nutella kaufe ich inzwischen eine Bio- Alternative in der weder ungesunde Fette, noch raffinierter Zucker enthalten sind. Statt Cola, trinke ich Kombuchatee und anstelle von Fertigpizza mache ich meine eigene, eine vegane Version, die so gut schmeckt, dass ich, wenn Gäste bei mir zum Abendessen kommen, meist selbst kein Stück abbekommen.

Gibt es Tricks, wie man am besten, oder einfachsten die eigene Ernährungsweise ändert?


Wichtig ist, mit kleinen Schritten anzufangen und nicht von vornherein alles ändern zu wollen. Zum einen, weil es psychologisch oft unmöglich scheint und die meisten dann lieber aufgeben, als es überhaupt zu probieren. Zum anderen, weil es im Alltag sehr unpraktisch sein kann, die Ernährung von null auf hundert umzukrempeln. Und auch, weil der Körper, besonders, wenn man sich lange Zeit ungesund ernährt hat, langsam durch gesunde Ernährung wieder in die Balance kommen muss. Mein Tipp ist, alle zwei Monate etwas Maßgebliches zu ändern. Zum Beispiel kann man damit anfangen, auf Cola zu verzichten. Zwei Monate später streicht man weißen Zucker, oder weißes Mehl. Noch mal zwei Monate später verzichtet man auf Zigaretten und so weiter. Die schlechten Angewohnheiten ersetzt man durch gute, wie jeden Morgen einen großen Smoothie zu trinken, oder abends einen Schuss Apfelessig nach dem Essen einzunehmen. Am Ende des Jahres hat man ganz gewaltig den Lebensstil zum besseren geändert, was sich enorm auf das Wohlbefinden und die Lebensqualität auswirkt. Ganz wichtig: zwischendurch Schummeln ist natürlich erlaubt! In Paris esse ich auch mal drei Croissants auf einmal und spüle mit Orangina nach.


Jeder von uns trägt das Gefühl in sich das beste und gesündeste aus seinem Leben zu machen. Wir sind jedoch Tag für Tag von Dingen und Möglichkeiten umgeben, die unseren inneren Schweinehund füttern. Eine Zigarette hier, ein Schnitzel mit Pommes in der Mittagspause da. Kühlschrank wird zu Wochenbeginn mit Bier aufgefüllt und wenn wir ganz spontan nach einer Party um drei Uhr morgens Hunger verspüren, pilgern wir zum goldenem M. An sich ist daran nichts auszusetzen, solange es nicht zur Gewohnheit wird. Der innere Schweinehund liebt jedoch die Gewohnheit und er lässt schwer von ihr los. Wie oft hat jeder von uns schon versucht seine Laster aufzugeben und ist dabei so richtig auf die Schn… geflogen. Vielleicht ist Arianes "Alle- zwei- Monate" Vorschlag ein neuer und hilfreicher Ansatz um endlich Mal, so richtig, durchzuhalten. Also ich werde es versuchen. Das Glas Weißwein habe ich bereits aus der Hand gelegt.

Herzlichst

Euer Adam Worozanski

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